Überführung des Allgemeinen Matrizeneigenwertproblems in das Spezielle Matrizeneigenwertproblem Das Allgemeine Matrizeneigenwertproblem
kann, wenn B regulär ist, durch Linksmultiplikation mit B−1 auf ein Spezielles Matrizeneigenwertproblem zurückgeführt werden:
Ist B singulär, kann bei regulärer Matrix A durch Linksmultiplikation mit A−1 auf das Spezielle Matrizeneigenwertproblem
übergegangen werden, das die reziproken Eigenwerte (bei gleichen Eigenvektoren) liefert (dabei wurde die Tatsache genutzt, dass die Inverse einer Matrix die reziproken Eigenwerte der Ausgangsmatrix hat).
Wenn A und B
symmetrische Matrizen sind,
ist die genannte Vorgehensweise nicht empfehlenswert, da bei der Multiplikation
(nicht bei der Inversion) die Symmetrie verlorengeht. Ist die
symmetrische Matrix B auch noch
positiv definit, so kann sie nach
Cholesky
in das Produkt zweier
Dreiecksmatrizen
wird nach Linksmultiplikation mit der Inversen der transponierten Rechtsdreiecksmatrix und Ausklammern von R nach rechts:
Das so entstandene Matrizeneigenwertproblem
mit der Matrix
auf die sich die Symmetrieeigenschaft von A überträgt, hat die gleichen Eigenwerte wie das ursprüngliche Problem. Die Eigenvektoren x* werden gemäß
rücktransformiert. Während die Symmetrie
des Matrizeneigenwertproblems in diesem Fall erhalten bleibt, geht eine
eventuell vorhandene
Bandstruktur der Matrix A
Besonders einfach wird die Transformation, wenn B eine Diagonalmatrix ist (typischer Fall für Eigenschwingungsprobleme mit diskreten Massen). Dann wird auch R−1 eine Diagonalmatrix D mit den Elementen
und die Transformation würde in diesem Fall auch eine Bandstruktur der Matrix A nicht zerstören. |
Demonstration der Aussagen an einem Beispiel
Im nebenstehend zu sehenden Script werden die beiden Matrizen in den Zeilen 3 bis 17 aufgebaut. Sie sind entsprechend der Herkunft des Problems (Finite-Elemente-Methode) symmetrisch und positiv definit und zeigen schon bei diesem kleinen Problem eine deutliche
Bandstruktur
In Zeile 22 wird entsprechend der oben beschriebenen Vorgehensweise die Inverse von B berechnet und mit A multipliziert, so dass die hier mit Aq (A-quer) bezeichnete (unsymmetrische) Matrix des äquivalenten Speziellen Matrizeneigenwertproblems entsteht:
In Zeile 27 wird B nach Cholesky zerlegt, die entstehende Rechtsdreiecksmatrix wird invertiert. Mit dem Ergebnis wird in Zeile 28 die mit As (A-Stern) bezeichnete Matrix
auf die sich die Symmetrieeigenschaft von A überträgt, erzeugt (Invertieren und Transponieren sind vertauschbar). In den Zeilen 30 bis 32 wird die Matlab-Function eig genutzt, um zu zeigen, dass die beiden entstandenen Speziellen Matrizeneigenwertprobleme die gleichen Eigenwerte liefern wie das Allgemeine Matrizeneigenwertproblem, aus dem sie entstanden sind (der Function eig können sowohl Spezielle als auch Allgemeine Matrizeneigenwertprobleme angeboten werden). In Zeile 33 werden die berechneten Eigenwerte ausgegeben.
Der folgende Schnappschuss des Command Windows zeigt die Ergebnisse:
Man erkennt, dass die oben getroffenen Aussagen bestätigt werden:
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