Funktionen dienen dazu, den Zusammenhang von ein oder mehreren Größen (unabhängige Variable) mit einer anderen Größe (abhängige Variable) zu beschreiben. Hier werden zunächst Funktionen behandelt, die nur von einer unabhängigen Variablen abhängig sind (hier findet man eine Einführung in die Darstellung von Funktionen mit zwei unabhängigen Variablen).
Definition: Eine Funktion wird durch eine Vorschrift definiert, die jedem Element x (unabhängige Variable) aus einer Menge D (Definitionsbereich) genau ein Element y (abhängige Variable) aus einer Menge W (Wertebereich) zuordnet, symbolisch dargestellt als y = f(x).
Eine besonders wichtige Rolle beim Arbeiten mit Funktionen spielt ihre Visualisierung als grafische Darstellung ("Graph" einer Funktion, Bemerkung zur Schreibweise). Deshalb wird in der folgenden Übersicht immer auch diese Variante gezeigt.
Beispiel | Graph für das Beispiel | |||
Analytische Darstellung |
y = f(x) | "Klassische" Darstellung einer Funktion mittels Funktionsgleichung mit der Vorstellung, dass die x-y-Wertepaare in einem kartesischen Koordinatensystem den Funktionsgraphen erzeugen. | Parabel |
|
Darstellung mit Polarkoordinaten | r = r(φ) |
Dies ist auch eine analytische Darstellung mit der Interpretation für φ als Winkel und r als Abstand von einem festen Punkt. |
||
Parameter- darstellung (kartesische Koordinaten) |
x = x(t) y = y(t) |
Mit einer unabhängigen Variablen (hier: t) werden mehrere Funktionen (hier: 2) mit analytischen Darstellungen beschrieben, die als kartesische Koordinaten interpretiert werden. Typische Anwendung: Beschreibung von Bewegungen. | ||
Parameter- darstellung (Polarkoordinaten) |
r = r(t) φ = φ(t) |
Mit einer unabhängigen Variablen (hier: t) werden mehrere Funktionen (hier: 2) mit analytischen Darstellungen beschrieben, die als Polarkoordinaten interpretiert werden. Typische Anwendung: Beschreibung von Bewegungen. | ||
Analytische Darstellung, bereichsweise |
y1 = f1(x1) (x11≤x1≤x12), y2 = f2(x2) (x21≤x2≤x22), ... |
Die Funktionen können mit analytischen Ausdrücken definiert werden, die aber auf bestimmte Bereiche der unabhängigen Variablen beschränkt sind, weil z. B. in einem Bereich eine lineare Abhängigkeit vorliegt und die Definition in einem anderen Bereich eine Funktion höheren Grades (oder auch trigonometrische Funktionen) enthält. Typische Beispiele sind Biegelinien, Biegemoment- und Querkraftverläufe. | Biegemoment, im linken Abschnitt linear, rechts Funktion 3. Grades |
|
Wertetabelle | Eine Wertetabelle enthält für diskrete Punkte zu den Werten der unabhängigen Variablen jeweils die Werte der zugehörigen abhängigen Variablen. Dies kann sich auf die Darstellungen y = f(x), r = r(φ) oder die Parameterdarstellung x = x(t) ; y = y(t) beziehen. | "Kugelstoßen" |
||
Funktionensatz | y1 = f1(x) y2 = f2(x,y1) ... y = f(x,y1,...) |
Die Funktion steht am Ende eines Satzes mehrerer Funktionen. Jede Funktion darf die unabhängige Variable und alle vorab definierten Funktionen enthalten. | System mit "weicher Feder" |
|
Komplizierter Zusammenhang, nur für einzelne Punkte zu beschreiben | yi = f(xi) | Der Zusammenhang yi = f(xi) wird durch einen komplizierten und/oder sehr aufwendigen Algorithmus (z. B. eine nichtlineare Differenzialgleichung, eine sehr große Determinante) oder ein Experiment beschrieben. | Stabpendel mit großen Ausschlägen |
Schwingungsdauer abhängig von Stablänge |
Die Wahl der geeigneten Darstellungsart ist problemabhängig. Deshalb ist z. B. die Umwandlung einer Darstellungsart in eine andere eine typische Aufgabe (siehe z. B.: Kartesische Koordinaten ↔ Parameterdarstellung, Polarkoordinaten → Parameterdarstellung). Besonders wichtig ist die grafische Darstellung, die besonders hilfreich auch bei der Beantwortung folgender Problemstellungen ist:
Hilfreich bei der Lösung dieser Probleme ist das Programm "Funktionen analysieren", das man unter "TM-interaktiv" findet (kein Download einer Software erforderlich, Lösungen direkt im Browser erzeugen).